Rockparade
Es klingt unvernünftig, auf den Stoffmarkt zu fahren, wenn eigentlich die Reduzierung der Stoffsammlung dringend nötig wäre. Aber manchmal muss es einfach sein, manchmal kann frau einfach nicht vernünftig sein. Dann heißt es einfach losfahren, anfassen, fühlen, anschauen, andere Frauen in ihren selbstgenähten Sachen bewundern und dann eben doch den einen oder anderen Meter in den Rucksack stecken, einfach um die Motivation mal wieder anzukurbeln, Blockaden zu lösen.
"Mama, du nähst wieder" war dann zwei Tage später der freudige Ausruf meiner erstaunten Tochter. Zu lange staubte die Nähmaschine schon vor sich hin. Okay, erstmal hab ich nur die neuerworbenen Schätze versäubert vor der obligatorischen Waschmaschinen-Wäschetrockner-Runde.
Aber der Ehrgeiz und die Nählust hatten mich wieder gepackt, Ziel der Aktion erfüllt.
Den Anfang machte der bereits im Frühjahr zugeschnittene Jeansrock für das große Tochterkind.
Weiter ging's mit den Stoffmarktneuzugängen. Acht Bahnen nach Schnitt, ein Jerseybund nach Maß und alles andere kommt beim Nähen, sei es die Webkante, die viiiiiel zu schade zum Wegschneiden ist, die verschiedensten Steppnähte, die meine Maschine hergibt, und am Ende die Stoffreste, die zum Gestalten anregen.
Und weil's so viel Spaß gemacht hat gleich der nächste. Diesmal mit schrägem Fadenlauf für die vorderen Bahnen, die am Rand genau die richtigen Keile für Taschen übrig bleiben ließen.
Taschen im Rock sind echt praktisch.
Und sehr praktisch ist auch die leichte Ballonform, gerade für Stadtradler wie mich. Genug Bewegungsfreiheit, aber der Herbstwind hat weniger Chancen ...
Wozu die Rocknähaktion noch geführt hat zeig ich dann in den nächsten Tagen.