Jeden Tag ein bisschen weiter ...
... geht's im Atelier, Schritt für Schritt. Und jedes Mal, wenn ich durch den Sandkasten stapfe
und die Tür aufschließe, fühlt es sich noch schöner an, gar nicht mehr fremd wie am ersten Tag.
Dieser Weg wird vertraut. Ich hab nicht mehr das Gefühl einen verbotenen Weg zu gehen, wenn
ich mir die Lücke im Bauzaun schaffe. Und sind sie da, grüße ich die Männer an Schaufel und Bagger.
Mein kleines Reich, mein Kreativreich, mein Ideenreich :-)
Als mein guter Freund Andreas vor einem reichlichen halben Jahr die nach dem Umzug übrigen
Regalteile auf den Dachboden schleppte, meinte er noch, ich hätte eine halbe Ladenausrüstung zusammen.
Ich lächelte und dachte leise (und er hat's trotzdem gehört) "der spinnt doch". Letzte Woche hat er sie tapfer
vom Dachboden wieder runtergetragen ... und diesmal lächelten wir beide ...
Selbst als ich irgendwann im Frühjahr die Tür mit der Telefonnummer des Vermieters zum
zweiten Mal fotografierte glaubte ich nicht wirklich daran. Noch über eine Woche verging,
ehe ich mir das Telefon schnappte, meine Idee wahrscheinlich viel zu hastig durch den Hörer sprudelte.
Spürbar zuversichtlicher war ich schon, als letztens ein großer Spiegel an einen Container
gelehnt zu verschenken auf dem Gehweg stand. Tapfer schleppte ich das große Teil nach Hause ...
ich war wie so oft ohne Auto unterwegs.
So nach und nach kam eins zum anderen, wurde der Traum vom "offenen Atelier" immer klarer, kam ich dem Ziel
immer näher, und am Donnerstag schloss ich die Tür zum ersten Mal selber ab ...mit dem Vertrag
in der Tasche und dem eigenen Schlüssel in der Hand.
Schon am Freitag die erste "Bretterfuhre" mit Andreas, die nächste Ladung Ausstattung mit
Andreas und Anne. Am Samstag war ich froh, meine feuchte Marktware schon im Atelier ausbreiten zu können.
Am Montag der erste Zaungast auf meinen Facebookpost hin, am Dienstag der erste Besuch von Friederike,
ein erstes Anstoßen mit Wasser (mit Beeren und Blümchen aromatisiert) ... improvisiert wie so vieles bei mir.
Ein richtiger Herzbesuch, von dem ich mich hab gern zu einer Räumpause verleiten lassen.
Und heute gleich wieder, Gundel und noch eine Friederike auf der Durchreise, wieder Herzbesuch, Schauen,
Stöbern, gemeinsame Freude.
Morgen geht's weiter, mit Wasserwaage für die Bilder und Leiter für die Lampen ... Schritt für Schritt.
Beides hat heute nicht mehr mit raufgepasst auf mein Fahrrad. Der Koffer voller frischgebügelter Röcke reichte.
Nächste Woche soll ich auch eine Brücke kriegen, einen Weg durch die Baustelle.
Dann wird's noch leichter, mich zu finden ...