Kreidefelsen
Gespannt, voller Vorfreude und doch ein bisschen traurig bin ich ihn nach langer Zeit mal wieder gelaufen, den Hochuferweg vom Kieler Bach bis zurück nach Sassnitz. Voller Freude, weil ich das Farbspiel so sehr mag und das türkisfarbene Wasser, von Kreide verblasst. Traurig, weil ich in den 20 Jahren seit meinem Umzug auf die Insel mit der Steilküste nicht nur schöne Erlebnisse verbinde, sondern auch Unfälle ... verursacht durch die Kräfte der Natur, aber auch durch Leichtsinn. Man kann den Lauf der Natur nur bedingt aufhalten. Der Weg wird immer weiter ins Inselinnere verlegt, die Ausblicke werden weniger, die Hinweisschilder werden mehr. Sie sind nötig und werden doch missachtet. Und der Weg ... gestern neu gepflastert mit verlorenen Taschentüchern ...
Ein Rest der einst so imposanten Wissower Klinken.
Seit vielen vielen Jahren hängt er schon so, ein Kämpfer. Und hoffentlich bleibt er noch ein Weilchen, der Baum, der mich vor 20 Jahren zur Fotowettbewerbteilnahme inspiriert hat.
Und langsam wird es Abend, die Sonne macht sich bereit für ihr Bad in der Ostsee ... auf der anderen Seite der Insel.
Augenblicke, Zeitdokumente ... festgehalten für die kommende Zeit.